01 Juni - 30 September
Mo 11.00 - 18.00
Di 11.00 - 18.00
Mi 11.00 - 18.00
Do 11.00 - 18.00
Fr 11.00 - 18.00
Sa 11.00 - 18.00
So 11.00 - 18.00
Wie es die massive Bauweise, die Dicke der Mauern und die Schießscharten an den Seiten vermuten lassen, war der Turm der Kirche ursprünglich dazu gedacht, die Dorfbewohner bei einer Razzia aufzunehmen. Das Eingangsportal und der obere Bereich sind jüngeren Datums. In dem Gebälk des nach einem Unwetter im Jahre 1617 wieder aufgebauten Turms findet sich ein Balken, in den eine Jahreszahl graviert ist. Lange las man daraus "1017" (die 6 lässt sich leicht mit einer 0 verwechseln).
Das dekorative Motiv, das das Mauerwerk der Kirche verziert, ist charakteristisch für die ersten romanischen Bauten: die Nachfolger der Pilaster mit schwachem Relief sind in der Höhe miteinander durch einen Bogenstreifen (Halbkreise) verbunden. Eine stilistische "Signatur", die die Historiker mit den Maurern der Lombardei (Norditalien) in Verbindung bringen. Sie haben mit der Regentschaft von Karl dem Großen die romanische Kunst bis in unsere Regionen gebracht.
Der Zugang zur Kirche an der rechten Seite, heute durch ein Gitter verschlossen, ist mit vielen Steinen gepflastert, die mit der schmalen Seite aneinander verlegt wurden (also vertikal, sodass man den Schnitt nicht sehen kann). Ihre Ausrichtung als Fischgrätmuster verleiht dem Ganzen eine schöne Dynamik. Es handelt sich um eine Kunst, die heutzutage praktisch verschwunden ist…
Diese Bildhauerarbeit aus dem 16. Jhdt. ruht auf einem schweren rechteckigen Sockel. Die vier naiven Gesichter, die die Ecken zieren, auf bizarre Weise bedrückend, stellen traditionell die vier Himmelsrichtungen und die vier Flüsse des Paradieses dar. Früher stand das Taufbecken immer am Eingang der Kirchen, denn nicht getaufte Personen durften nicht in das Gebäude hineingehen.
Diese Darstellung des gekreuzigten Jesus beeindruckt durch seinen besonders starken Ausdruck. Der Stil erinnert an den von Meister Balthazar, der in der Gegend im 16. Jhdt. gut bekannt war. Das Gesicht des Gemarterten hat einen friedvollen Ausdruck, ganz im Kontrast zur Spannung seiner hervortretenden Muskeln. Die besten Beobacher werden den Totenschädel am Fuße des Kreuzes bemerken. Er erinnert daran, dass die Kreuzigung auf dem Hügel von Golgatha stattfand ("Schädelstätte" auf Hebräisch).
Dieses Bild des heiligen Begründers der Abtei von Stavelot (zu der das Dorf Ocquier im Hochmittelalter gehörte) ist ein jüngeres Werk, aus blankem Holz. Die originale Statue, die leider gestohlen wurde, war eine der schönsten von Meister Balthazar (1520-1530). Man erkennt den Bischofsstab des Abtes und, zu seinen Füßen, den mit Steinen beladenen Wolf, den der Heilige auf wundersame Weise so dressiert hatte, dass er ihm beim Bau des Klosters half.