01 April - 15 September
Mo -
Di -
Mi -
Do -
Fr -
Sa 11.00 - 17.00
So -
Möglichkeit, sich an das Fremdenverkehrsamt zu wenden, das sich direkt gegenüber der Stiftskirche befindet: +32 85 31 44 48
Die mitten im historischen Zentrum von Amay gelegene stolze Stiftskirche zieht die Blicke durch ihre imposante Bauform und die drei majestätischen Türme auf sich.
Das Gebäude romanischen Ursprungs wurde im XI Jhdt. erbaut und danach viele Male umgebaut. Mit den Arbeiten im großen Umfang im XVIII Jhdt. erhält die Kirche ihr heutiges architektonisches Gesicht. Der ursprünglich strenge Charakter ist einem passenderen und schöneren Profil gewichen.
Die Kirche beherbergt zwei Schätze, die als Erbe der Föderation Wallonie Brüssel anerkannt sind: den prächtigen merowingischen Sarkophag der Hl. Chrodoara kann man dort im Chorraum durch eine große verglaste Öffnung bewundern, an dem Ort seiner wunderbaren Entdeckung am 22. Januar 1977, und den Schrein der Heiligen Oda, ein Meisterwerk dermaasländischen Goldschmiedekunst des XIIIe Jhdts.
Diese Kirche ist als außergewöhnliches Erbe Walloniens eingestuft. Zwischen 1998 und 2001 wurde sie komplett restauriert.
Der außergewöhnliche merowingische Sarkophag der Hl. Chrodoara stammt wahrscheinlich aus dem VIII Jhdt. Er hebt unbestreitbare künstlerische Qualitäten hervor. Im Jahr 1977 wurde er in den Fundamenten der Stiftskirche wiederentdeckt. Man sieht eine Frau, die in der rechten Hand einen Stab hält (Zepter und/oder Zeichen der Machtbefugnis einer Abtei?). Eine lateinische, direkt in den Stein gehauene Inschrift, rühmt die Heilige Chrodoara als "edel, groß und erlaucht, die aus ihrem eigenen Vermögen Heiligtümer stiftet". Chrodoara wurde ab dem XI Jhdt. als die Heilige Oda verehrt.
Ein großartiges Beispiel für die verschiedenen Techniken der maasländischen Goldschmiedekunst des XIIIe Jhdts. Der Schrein besteht aus einem Eichenkorpus, belegt mit Platten aus Kupfer, Silber, Emaille und Juwelen. Gemäß der Überlieferung hat Chrodoara den Herzog von Aquitanien geheiratet. Im Jahr 589 wurde sie Witwe. Sie verließ die Gegend und ging nach Amay. Dort hat sie ihre Zeit und ihr Vermögen der Kirche und der Wohltätigkeit vermacht. Sie wurde unter der Kirche von Amay bestattet. Später, zu Beginn des VIII Jhdts., hat Floribert, Bischof zu Lüttich, die Reliquien in den Sarkophag überführen lassen. Um das Jahr 1235 wurden die Reliquien in diesen Schrein gelegt. Seit 2017 hat der Schrein seinen eigenen Platz im ehemaligen Kapitelsaal.
Vier große Gemälde mit Episoden aus dem Leben Christi hängen an den Wänden des Chorraums. Es handelt sich um das Werk zweier Künstler aus dem XVIII Jhdt. Die Landschaften wurden von Jean-Baptiste Juppin (Namur, 1675 - 1729) gemalt und die Personen von Englebert Fisen (Lüttich, 1655 - 1733), einem sehr produktiven Maler und Schüler von Bertholet Flémal.
Der überwältigende orientalische Kreuzgang (davon finden sich in West- und Mitteleuropa nur sieben), wahrscheinlich romanischen Ursprungs, im XVIII Jhdt. restauriert, beherbergt das Gemeindemuseum. Dort werden archäologische Stücke ausgestellt, die bei den Ausgrabungen des Cercle archéologique Hesbaye-Condroz entdeckt wurden.
Ein großartiges zeitgenössisches Kunstwerk des Künstlers Georges Leplat aus Amay (1930-2010). Ein Kreuzweg mit 15 Stationen aus Blattgold nach ikonischer Machart. Diese Werke erhöhen den Glanz im Inneren des Gebäudes und bereichern die wertvolle Kunstsammlung der Stiftskirche.
Die Stiftskirche beherbergt tatsächlich auch eine bemerkenswerte christliche Sammlung, Mobiliar, das die stilistische Entwicklung vom XVII bis ins XIXe Jhdt. zeigt, die Gemälde von Fisen "Die Barmherzigkeit der Heiligen Oda" von Ende des XVII Jhdts. und von Deprez "Die Heilige Oda und der Bettler" aus dem Jahr 1772, zahlreiche Statuen von Beginn des XVI bis ins XX Jhdt., liturgische Gegenstände, einen prächtigen Lettner von 1685, Statuen der Schutzheiligen des Hochaltars (Ende XVII Jhdt.), die Clerinx-Orgel von 1866 ; drei Flachreliefs von Antoine-Marin Mélotte, die Episoden aus dem Leben der Heiligen Barbara nachzeichnen; in der Schatzkammer religiöses Silber, Missale, alte Antiphonale etc…