01 Januar - 31 Dezember
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Dank wissenschaftlicher Forschungen wissen wir, dass nur ein einziges Denkmal aus den 1000er-Jahren in Ename erhalten geblieben ist: die St.-Laurentius-Kirche. Dieses Gebäude wurde in den Jahren 2000-2002 einer gründlichen Restaurierung unterzogen.
Die von Graf Herman von Verdun gegründete Kirche ist wie eine Basilika mit einem Ost- und Westchor. Der Ostchor fällt durch zwei Altarstufen und einen reichen Lichteinfall auf. Blendbögen zieren die Innen- und Außenseite des Gebäudes. Die beiden Chöre erinnern an große Reichskirchen wie in Hildesheim, die Blendbögen an Bauten in Ravenna, dem Ankerplatz der osmanischen Kaiser in Italien. Der Schutzpatron, St. Laurentius, ein Günstling Kaiser Ottos I., verweist auf die kaiserliche Autorität.
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Obwohl nur teilweise erhalten, fand man auf dem Bogen des Ostchors einen prächtigen, majestätisch thronenden Gott. Die Wandmalerei im byzantinischen Stil hat einen außergewöhnlichen künstlerischen Wert. Traditionell ist die Christusstatue von den Symbolen der vier Evangelisten umgeben. In Ename blieb nur der Adler erhalten, das Symbol für Johannes. Christus erscheint hier als ein autoritärer, souveräner König. Um diesen Aspekt noch mehr zu betonen, wurde für den Hintergrund eines der teuersten Materialien verwendet, nämlich der blaue Lapislazuli, wahrscheinlich aus Afghanistan.
Eine Grundtatsache in der christlichen Religion ist die Inkarnation von Christus. Das allgemein bekannte Bild von Maria mit Kind verweist auf diesen Grundglauben. In einem Blendbogen des Westchors wurde ein monumentales Wandgemälde einer solchen Muttergottes gefunden. Ihr Mantel und ihre Kopfbedeckung sind leuchtend rot und weisen auf Marias hohen Status hin. Obwohl nur minimal erhalten, zeigt die Darstellung etwas Bemerkenswertes. Was wir sehen, ist nicht eine Mutter, die ihr Baby innig festhält. Nein, es ist eine sehr zurückhaltende Muttergottes. Sie steht aufrecht und trägt weihevoll das Christkind auf ihrem linken Arm. Beide schauen sich nicht an. Warum?
Die ältesten Wandmalereien wurden in zwei Fenstern des Ostchors gefunden. Das Bild ist durch spätere Eingriffe stark gestört. Dennoch können wir erkennen, dass es sich um zwei rot bemalte Medaillons handelt.
In der Mitte jedes Medaillons befindet sich die Büste einer Figur, die zwei Brotlaibe bzw. einen großen Fisch hält. In seiner schlichten Schönheit bezieht sich die Darstellung auf ein sensationelles Wunder, bei dem Jesus eine Menschenmenge mit Nahrung versorgt, indem er einen mageren Vorrat von fünf Broten und zwei Fischen um das Tausendfache vervielfältigt.
Der Schutzpatron dieser Kirche ist der heilige Laurentius. Laurentius war einer der sieben Diakone von Rom, der sich als Märtyrer für die Armen hingab. Er soll in Spanien geboren worden sein und kam in jungen Jahren nach Italien. Während der Verfolgung durch Kaiser Valerian wurden Laurentius und die anderen Diakone mit dem Heiligen Vater eingekerkert. Während die anderen standrechtlich zum Tode verurteilt wurden, wurde Laurentius zum Verhör und zur Folter weggebracht. Er wurde gegeißelt und geröstet und starb am 10. August 258.
Laurentius wird als Schutzpatron der Armen und der Bibliothekare verehrt, denn als Diakon war er mit der Pflege der Bücher betraut.
Nach dem Bildersturm wurde der Katholizismus wiederhergestellt. In der Kirche wurden drei neue Altäre gebaut, darunter ein St.-Laurentius-Altar. Der heutige St.-Laurentius-Altar stammt aus dem Jahr 1907 und stellt zwei Szenen aus dem Leben des heiligen Laurentius, des Diakons von Rom, der am 10. August 258 den Märtyrertod starb, dar.
Auf der linken Seite ist der Heilige Laurentius dargestellt, der das Kircheneigentum an die Armen verteilt, damit der Kaiser von Rom es nicht konfiszieren kann. Rechts stirbt der heiligen Laurentius den Märtyrertod im Feuer. Aus diesem Grund wird St. Laurentius oft mit einem glühenden Rost dargestellt, dem Gegenstand, mit dem er gemartert wurde.