01 Januar - 31 Dezember
Mo 9.00 - 16.00
Di 9.00 - 16.00
Mi 9.00 - 16.00
Do 9.00 - 16.00
Fr 9.00 - 16.00
Sa 9.00 - 16.00
So 9.00 - 12.00
+ offen nach Anmeldung : +32 16 81 13 43
Glockenturm nach Anmeldung:
+32 16 80 57 38
toerisme.tienen@skynet.be
Tienen (Tirlemont), einst wegen seiner mit Kalk getünchten Fassaden die weiße Stadt genannt, verdient jetzt wegen ihrer zahlreichen hellen Türme diesen Namen erst recht. Vom weiten sieht man deren drei und zwar nacheinander von West nach Ost: den neuen Wasserschloss, die Liebfrauenkirche und St. Germanus. Der ikonische Kühlturm der Zuckerfabrik wurde währenddessen abgerissen.
Die zwischen dem 13. und 16. Jh. gebaute Kirche ersetzt eine romanische Basilika mit vier Türmen, von deren westlichem Teil („Westbouw“) Reste erhalten sind. Mitte des 16. Jh. wurde der „Westbouw“ aufgestockt und mit einem Mittelturm versehen. 1713 erhielt er eine barocke Spitze.
Schiff und Chor sind in gotischem Stil erbaut. Der Turm gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der 65 Meter hohe Glockenturm und sein Glockenspiel mit 54 Glocken können zu gewissen Anlässen besichtigt werden. Die Kirche besitzt die größte Orgel der einstigen Niederlande. Der Kirchturm kann nur in Begleitung eines Stadtführers besichtigt werden (Anmeldung im Fremdenverkehrsamt).
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Gelbes Kupferadlerpult aus dem späten 15. Jahrhundert. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Lesepult mehrfach restauriert, unter anderem von Jan de Geelgieter aus Mechelen. Vielleicht ist der Sockel unter der Christusstatue auf dem kalten Stein der ursprüngliche Fuß des Rednerpults.
Das älteste Orgelgehäuse in den Niederlanden wurde 1493 von Reyner Cocx für den Leuvener Orgelbauer Daneel Vander Distelen angefertigt. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Tiense Suikerraffinaderij (Raffinerie Tirlemontoise) wurde das Instrument 1986 von Jean-Pierre Draps und Ghislain Potvlieghe restauriert. Nach archivarischen, wissenschaftlichen und technischen Untersuchungen wurde das Instrument so weit wie möglich der Version von Jan Deeckens aus den Jahren 1671 - 1673 nachempfunden. Es handelt sich also heute um eine barocke Orgel in einem gotischen Gehäuse.
Monolithisches Kapitell mit Schnitzereien aus grauem Kalkstein aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts über dem nordwestlichen Wall des Mittelschiffs des Westbaus. Die Skulptur stellt die Königin von Saba dar. Die Königin von Saba ist die Vorahnung der Kirche als Braut Christi.
Christus am Kreuz, auch Christus der weißen Frauen. Polychromierte Eichenstatue aus dem 14. Jahrhundert (?). Nach der Französischen Revolution wurde die Statue aus dem Kloster der Wittevrouwen (weißen Frauen), das sich gegenüber der heutigen Zuckerfabrik befindet, in die Kirche gebracht. Jeden Freitag im März wird diese Christusstatue geweiht.
Das Glasfenster im südlichen Querschiff stellt 12 Heilige und sechs Szenen aus der lokalen Geschichte dar. Das Buntglasfenster wurde von J.B. Bethune entworfen und 1866 eingebaut. Der Einbau dieses Fensters war der erste Anstoß für eine neugotische Umgestaltung der Kirche.
Statue des Heiligen Petrus von der Kanzel aus, geschnitzt von Petrus Valckx aus Mechelen um 1760. Rechts steht ein heiliger Paulus vor einer Höhle. Die Kanzel stand ursprünglich in der Kirche St. Peter und Paul in Mechelen. Zwischen 1778 und 1779 wurde die Kanzel in die St. Germanuskirche in Tienen gebracht.