Kirche | 1075 - 1952 | Romanisch, Gotisch | Katholische Kirche
An diesem 18. April 2025 jährt sich zum 550. Mal die Lessiner Tradition des Karfreitags in seiner heutigen Form: Amt, Prozession und Grablegung. Die Überlieferung besagt nämlich, dass ein Dokument aus dem Jahr 1475 auf ein Ereignis in der St.-Peter-Kirche am Karfreitag verweist.
Die heutige Trilogie ist also das Erbe eines Brauchs, der mindestens bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Auch wenn nicht bekannt ist, was an diesem besonderen Tag des Todes Christi in Lessines stattfand, entwickelte sich der Ritus nach und nach zu dem, was er heute ist.
Hier der Ablauf:
- 19.25 Uhr: Einzug der Büßer in die St.-Peter-Kirche.
- 19.30 Uhr: Feierliches Büro der Passion.
- Gegen 21 Uhr: Ausschalten der öffentlichen und privaten Beleuchtung in der Altstadt, Auszug der Prozession der Grablegung, genannt „Pénitents“ (Strecke: Vorplatz St. Peter, Grand' rue, Grand' place, rue des Moulins, rue des Quatre Fils Aymon, Résidence René Magritte (ÖSHZ), rue Général Freyberg, Grand' rue, Vorplatz St. Peter, Kirche St. Peter).
- Gegen 22.00 Uhr/22.30 Uhr: Grablegung Christi in der Kapelle Sainte-Barbe (Kirche Saint-Pierre), genannt „du sépulcre“.
Am Palmsonntag, dem 13. April, findet um 15 Uhr in der Kirche Saint-Pierre ein Vortragsbesuch statt, der von Gérald Decoster, Kunsthistoriker und Vorsitzender der Kirchenfabrik, geleitet wird.
Die Führung konzentriert sich hauptsächlich auf die Geschichte der Karfreitagstradition in Lessin, bietet aber auch die Gelegenheit, verschiedene Jubiläen des Kirchengebäudes hervorzuheben. So stammt die älteste noch sichtbare Mauer der Kirche aus der Zeit „vor 1075“.
Im Jahr 1685 kamen die Reliquien des Heiligen Mansuète nach Lessines, der zum zweiten Schutzpatron der Pfarr- und Dekanatskirche wurde. In diesem Zusammenhang wurde der historische Schrein (ca. 1685-1690) in den Jahren 2022-2023 einer ersten Restaurierungsphase unterzogen, die 2025 abgeschlossen sein soll.
Der Vortragsbesuch bietet auch die Gelegenheit, über die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an der Kirche und die Ankäufe zu berichten, von denen die Kirche seit mehreren Jahren profitiert.