01 Januar - 31 Dezember
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Mi 9.00 - 17.00
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So 9.00 - 17.00
Die Kirche Sankt Pietersbanden verdankt ihren Namen den Sankt-Peters-Ketten. Sie befindet sich im touristischen Zentrum von Lommel, das 1990 sein tausendjähriges Bestehen feiern konnte.
Das Gotteshaus enthält prachtvolle Kirchenfenster von Gust Ladon (Gent, 1863-1942). Das Buch „Uit licht geboren“ ist hier als eines der grundlegenden Werke der Kirchenfensterkunst erschienen. Im Jahre 1987 begann das Restaurierungsprogramm dieser einmaligen, aus 32 Fenstern bestehenden Sammlung, und im Jahre 2000 hat man im gotischen, 57 Meter hohen Turm aus dem 15. Jh. ein Glockenspiel eingebaut. Das Schiff dieser vom Architekten Martens entworfenen Dekanatskirche ist ein brillantes Beispiel des neugotischen Stils des 20. Jh. Turm und Schiff sind denkmalgeschützt.
Im Inneren kann man schöne Statuen von Heiligen sowie eine gewaltige Orgel bewundern.
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Die Petri-Ketten-Kirche wurde 1996 als geschütztes Monument anerkannt. Sie ist ein prächtiges Beispiel der neugotischen Kunst und des fachmännischen Können. Sie fügt sich nicht nur ausgezeichnet bei dem alten Turm (ca. 1500) in Gotik aus dem Kempenland, aber sie formt ein harmonisches Ganzes der Architektur und der Gestaltung.
Baumeister Hyacinth Martens und Architekt Vincent Lenertz zeichneten die Baupläne, die von Bauunternehmer August Leurs aus Geel realisiert wurden (1900-1902). Als die Kirche in März 1902 in Gebrauch genommen wurde, brauchte man noch zwölf Jahre um das Gebäude aus zu schmücken.Es ist ohne Zweifel das Verdienst des Architekten Lenertz, dass die Gestaltung der Kirche eine Einheit zeigt, die man nur selten vorfinden kann. Der Architekt strebte nach einem Totalkonzept, in dem alle Teile einen spezifischen Beitrag leisten, um eine harmonische Einheit und eine angemessene religiöse Atmosphäre zu schaffen. Die Formensprache des 14. Jahrhunderts wird bis in den kleinsten Details durchgeführt.
Es fällt auf, wie Lenertz die anderen Entwurfer der Goldschmiedekunst, der Wanddekoration und der Glasfenster in der Lukasgilde gefunden hat, zu deren er selber auch gehörte. Für alle Teile hat er die renommiertesten Künstler nach Lommel geholt.Lenertz machte selber die detaillierten Entwurfszeichnungen des kirchlichen Mobiliar, die durch die Werkstatt von Paul Roemaet aus Löwen hergestellt wurden (3 Retabel, 4 Beichtstühle , eine Kanzel, eine Kommunionbank und ein Chorgestühl). Sachverständige würdigen die Qualität des Bildhauwerk, deswegen wurde das Retabel des Liebfrauenaltar verschiedene Monate anlässlich der Ausstellung der Neugotik in Löwen (1989) ausgeliehen.
Lenertz begleitete auch die Projekte für die Glasfenster und Wandgemälde. Der Genter Spitzenglasmaler Gust Ladon wurde von ihm angestellt, um die 32 Glasfenster zu entwerfen. Sowohl was die Symbolik, die Farbabstufung als auch was die Gestaltung betrifft, sind die Glasfenster Stück für Stück hochwertige Kunstwerke. Das Lommeler Glaspatrimonium ist ein Unikum, weil alle Fenster von dem gleichen Glasmaler entworfen und aufgearbeitet wurden.
Für die Wandgemälde nahm Lenertz den Lütticher Adolphe Tassin in Anspruch, er war damals eine große Autorität in diesem Fachgebiet. Er entwirf eine Totalinterieur mit prächtigen Farben, lebensgroßen Figuren und einer Reihe außergewöhnlicher schöner Engel. Die Gemälde wurden 1913-1914 angebracht, nachdem die letzten Glasfenster aufgestellt wurden. Auf diese Weise konnte man mit dem Lichteinfall und dem Farbenspiel rechnen. 1950 wurde ein großes Teil der Wandgemälde übermalt. 1976-1977 wiederholte dieser Vorgang sich, als fast alles unter einem weißen Putzschicht verschwand. Nach einer gründlichen Untersuchung wurden die Wandgemälde 2014-2015 wieder freigelegt und wurden sie restauriert.
1843-1844 wurde die Orgel von einem damals noch unbekannten Orgelbauer Arnold Clerinx (1816-1898) gebaut. Clerinx hatte bis dann nur zwei Orgeln gebaut, nämlich in Lüttich und Kortessem. Da diese beiden letzten Orgeln verloren gegangen sind, kann man die Orgel aus Lommel als die älteste bestehende Realisierung von Clerinx betrachten. Diese Orgel ist nicht nur durch sein respektables Altertum historisch wertvoll, sondern das Orgelgehäuse ist auch ein seltenes Beispiel des strengen neoklassizistischen Stiles.