Sint-Bertinus
Garenstraat/Vroonhof
8970 Poperinge
Kirche | XVIII | Spätgotik | Katholische Kirche
Karte
Öffnungszeiten
01 Januar - 31 Dezember
Mo 9.00 - 18.00
Di 9.00 - 18.00
Mi 9.00 - 18.00
Do 9.00 - 18.00
Fr 9.00 - 18.00
Sa 9.00 - 18.00
So 9.00 - 18.00
Gottesdienste
Beschreibung
Die Stiftskirche Sankt-Bertinus, die wichtigste in Poperinge, ist ein Beispiel für eine flämische „hallekerke“ (gebaut nach Art einer Halle), bei der die drei Schiffe gleich hoch und breit sind. Sie ist nach dem Brand von 1419 wieder aufgebaut worden und hat ihren Namen von Sankt Bertinus, der im 7. Jh. Pfarrer in Saint-Omer war.
Der untere Teil des alten vorgotischen Turms stützte wahrscheinlich einen anderen, der dem von Notre-Dame ähnelte. Der Laternen-Turm stammt aus dem 18. Jh.
Beim Betrachten der Fassade fällt auf, dass die Nischen leer sind, denn die Statuen wurden um 1566 von Bilderstürmern zerstört. Nach dieser verhängnisvollen Zeit wurde die Kirche aber wieder verschönt u. a. im 17. Jh. mit einem herrlichen, mit Jesus und den Aposteln geschmückten Lettner, und im 18. Jh. mit reich dekorierten, barocken Beichtstühlen und einer monumentalen Predigtkanzel, die von drei Heiligen des Predigerordens getragen werden.
Über dem Altar hängt ein Gemälde von Desremaux (18. Jh.); der Tabernakel aus Kupfer und Silber ist ein Werk von P. und H. Boeys aus dem gleichen Jahrhundert.
Fotos
Medien
Bemerkenswerte Elemente
Kanzel
Die Kanzel aus Eichenholz im Barockstil vom Anfang des 18. Jahrhunderts ist ein der schönsten Kirchenmöbel des Landes. Es stellt die Kirchenväter, die Theologen des Anfangs der christlichen Kirche dar: Hieronymus von Bethlehem, Gregor der Große, Augustinus von Hippo und Ambrosius von Mailand. Drei Dominikaner unterstützen die Kanzel: Albert der Große mit der Fackel, Thomas von Aquin mit der Monstranz und Hyazinth von Polen mit Unserer Lieben Frau.Auf dem Kanzeldeckel, der von frivolen und verspielten Engel hochgehalten wird, steht die Büste des Heiligen Dominikus mit einem Stern: Er ist der vierte Dominikaner auf dem Möbel. Weiterhin gibt es noch die Symbole der vier Evangelisten: den Adler (Johannes), den Stier (Lukas), den geflügelten Löwen (Markus) und den Engel (Matthäus).
Baldachin
Der Baldachin wird mit dem Bild, das unsere Mutter Erde wie eine Frau darstellt, bekrönt. Auf dem Baldachin sitzen die vier Sinnbilder der Evangelisten: Matthäus wie geflügelten Mensch (auch Engel genannt), Markus wie geflügelten Löwe, Lukas wie geflügelten Stier und Johannes wie geflügelten Adler. Auf den vier Ecken wird ein Papst, zwei Bischöfe und ein Mönch abgebildet. Das Möbel wurde aus Lindenholz aufgebaut und es ist im Rokokostil ausgearbeitet. Es stammt aus 1755.Beichtstuhl
Der Beichtstuhl gilt als ein Juwel der Katechese über die Beichte: Dank dem gefesselten Christus kommt die Verzeihung von oben, von Gott. Der Heilige Geist kommt in Form von einer Taube auf den Priester herab. Der Mensch soll mitarbeiten und seine Sünde bekennen: Die Engel zeigen ihm den Weg. Der Mensch soll seine Sünden auch wie der weinende Petrus und Maria Magdalena bedauern. Es ist eine Skulptur aus Eichenholz im Barockstil vom Ende des 19. Jahrhunderts - Anfang des 20. Jahrhunderts.Figurengruppe
Die Figurengruppe besteht aus sieben Bildern: Fünf Bilder befinden sich nebeneinander hinten in der Kirche und die übrige zwei befinden sich bei den östlichen Säulen. Bis Ende 2015 dachte man, dass die Gruppe aus dem Kloster der Brigitten in Westvleteren stammte. Auf vergrößerten Fotos aus dem Archiv konnte man jedoch sehen, dass al diese Bilder, außer denen des Soldaten und des Bischofs, schon auf dem früheren Altar der Sankt Bertinuskirche standen.Die Bilder würden laut Untersuchungen des Architekten Dries Vanhove aus der letzten Periode des 17. Jahrhunderts stammen. Die Bilder wurden vor Kurzem auf einem Sockel gestellt (Entwurf Paul Nolf – Ausführung Rik Dequeker – VTI Poperinge).
