01 Januar - 31 Dezember
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Nur auf Anfrage :
paroissedebouvignes@gmail.com +32 477 98 00 75 (Frère Jean-Baptiste)
oder Maison du Patrimoine médieval mosan: +32 82 22 36 16
Kostenlos und auf Anfrage :
über Maison du Patrimoine médieval mosan.
(ganzjährig geöffnet außer montags).
www.mpmm.be - info@mpmm.be +32 82 22 36 16
Sonn- und Feiertage: 10.30
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Kirchengemeinde :
www.paroissedebouvignes.com
Bouvignes liegt ungefähr gegenüber Dinant an der Maas. Besucher erhalten sofort das Gefühl, dass dort die Zeit stillgestanden hat. Die Stadt war früher für sein Kupferschmieden bekannt und kennte einen großen Wohlstand. Die Reste des Schlosses und die Donjon von Crèvecoeur zeugen noch von dieser blühenden Periode.
Die eindrucksvolle Kirche und seine leistungsfähigen Aufsätze liegen in einem Bezirk voll historischen Gebäuden im blauen Stein oder in Fachwerk, wie dem spanischen Haus (auch der Baljuwhaus genannt). Die Kirche datiert von den 12.Jahrhundert, aber hatte während verschiedene Jahrhunderte unzählbare Zerstörungen, Verbauungen und Wiederherstellungen. Nach verursachter Verwüstung durch den ersten Weltkrieg, beschloss man die ursprüngliche, gotische Art wieder zu betonen.
Das schöne Retabel des Heiligen Kreuzes kommt von Antwerpen und ist aus den 16. Jahrhunderten. Beachten Sie auch das Pieta von Christus (15. Jahrhunderte) und der Predigtstuhl.
Seit einem Jahr hat die Kirche eine sehr schöne Einladung zum Gebet bewahrt: mehr als hundert heilige Bilder oder Ikonen aus Russland und Griechenland vom 16. bis 21. Jahrhundert.
KIKIRPA : Photothek online
16. Jhdt., polychromes Holz.
Die Kirche Saint-Lambert de Bouvignes beherbergt eines der wenigen Retabel, die Mitte des 16. Jahrhunderts in Antwerpen angefertigt wurden und uns erhalten sind. Derzeit wird dieses Passionsretabel auf einem Nebenaltar im südlichen Seitenschiff des Gebäudes aufbewahrt. Dieser Altar, das Werk des Schreiners Jean Leuthard aus Bouvignes, ist ein unter einem Tisch eingebauter Sarkophag aus Holz, der Anstrich imitiert Marmor.
Das Retabel selbst ist polychrom, aus behauener Eiche. Es misst 3,50 m in der Höhe, ist 2,57 m breit und hat eine Tiefe von 0,35 m. Es setzt sich zusammen aus dem 0,70 m hohen unteren Teil, der "Predella", und einem oberen Teil, dem "Aufsatz". Diese beiden Teile des Retabels bilden ein Rechteck. Der Aufsatz ist aufgeteilt in sechs Nischen, die ihrerseits auf drei oder zwei Register verteilt sind. Jede diese Nischen beherbergt ein Bildhauerwerk, eine Gruppe, die eine Episode aus der Passion Christi darstellt. Dem ikonographischen Programm verdankt das Retabel seinen Namen "Passionsretabel" oder "Retabel des Heiligen Kreuzes".
Es wurde kurz nach der Plünderung der Stadt im Jahre 1554 angefertigt und Jean Patenier und seine Frau Jeanne Bouille schenkten es der Kirche. Es sollte auf dem neuen Hochaltar stehen. Es handelt sich um ein kostbares von der Renaissance inspiriertes Zeugnis im Maastal.
Anfang der 1990er Jahre wurde es vom KIK restauriert, mit Unterstützung der König-Baudouin-Stiftung und der Staatslotterie. Im Lauf der Jahrhunderte waren dem Komplex einige erhabene Reliefs und Gemälde verlorengegangen. Von den drei Gemälden, die ursprünglich die drei Teile der Predella verziert hatten, ist nur ein einziges erhalten: es wurde im Oktober 2015 wiederentdeckt und der Kirche Saint-Lambert im Februar 2016 zurückgegeben.
Im März 2010 wurde dieses Meisterwerk als "Außergewöhnliches Erbe Walloniens" ausgerufen.
1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, Eiche, H: 178 cm.
Das Haupt Christi ist mit einer Dornenkrone gekrönt und er trägt das Perizonium (Lendentuch). Gefesselt sitzt er auf einem Stein und weint in Erwartung seiner Kreuzigung. Die gesamte Silhouette ist gekennzeichnet durch den Kontrast zwischen dem oberen Bereich (Kopf und Rumpf), relativ gestreckt, und der massiven Gestaltung des unteren Bereichs. Dieser Kontrast ist ein Hinweis auf die Trennung des Geistes, der sich zu Gott erhebt und dem gefangenen Körper, der auf die Kreuzigung wartet. Bewegung wird angedeutet durch die Verdrehung der Büste und die Neigung des Kopfes zur linken Seite. Die Stellung des rechten Beins, leicht angewinkelt, unterstreicht diesen Eindruck. Für diese Art von Werken sind die großen Abmessungen ziemlich ungewöhnlich.Man ist sich allgemein darüber einig, dass der Christus im Elend aus Bouvignes aus einer Werkstatt in Brabant kommt und das Werk eines Meisters ist, dessen Identität die Geschichte noch nicht preisgegeben hat. Diese Skulptur aus Eiche bildet den feierlichen Abschluss der Restaurationsarbeiten am Gebäude nach den Lütticher Kriegen im 15. Jahrhundert. Ihre Versetzung auf den Friedhof ist 1639 attestiert. Von einem Pultdach geschützt befindet sie sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer noch dort. Zu dieser Zeit wird sie wieder in der Kirche aufgestellt.
In den 1920er Jahren wurde das Werk teilweise vom Königlichen Institut des Kunsterbes (KIK) restauriert.17. Jahrhundert, Eiche, das Werk wird dem Bildhauer Pierre Schleiff aus Valenciennes zugeschrieben (1601-1640).
Am 9. Mai 1770 kauft der Magistrat der Stadt von der Abtei der Prämonstratenser in Floreffe die Evangelienkanzel zurück, im Zuge der Wiedereinrichtung. Bis dahin gab es in Bouvignes keine Kanzel.Am Aufgang der Treppe befinden sich beidseitig Büsten auf Sockel der Heiligen Peter und Paul. Engelchen, die in Weintrauben verschlungen sind, zieren das Geländer. In den Ecken des Korbes sieht man die Symbole der vier Evangelisten: den Adler (Hl. Johannes), das Kind (Hl. Matthäus), den Löwen (Hl. Markus) und den Stier (Hl. Lukas). Außen an der Kanzel finden sich Medaillons mit Büsten der Jungfrau, des Heiligen Augustin, der Heiligen Johannes und Norbert, Gründer der Prämonstratenser.
Der obere Teil der Kanzel war überbaut von einem Kanzeldeckel, der die Stimme des Predigers in Richtung Gemeinde unterstützen sollte. Er stammte aus der Kapelle der Augustiner von Bouvignes und ist jetzt verschwunden. Die Säule, die ihre Mitte zierte, ist jetzt am Gewölbekreuz des Chorraums im Osten befestigt.Anfang des 17. Jahrhunderts, Legierung auf Kupferbasis, H: 150 cm.
Das Chorpult hält das Evangeliar. Der Adler, der es ziert, symbolisiert den Himmel, die Seele und den Heiligen Geist. Der Adler, der König der Lüfte, trägt seit der Antike Namen, die mit Macht und Sieg in Verbindung stehen. Genau wie Christus, der dem Teufel gegenübertritt, kämpft der Adler gegen die Schlange. Er steht auch in Verbindung mit dem Heiligen Johannes, dem Evangelisten. Bei den Chorpulten in Kirchen hält der Adler einen Globus in seinen Krallen, der die universelle Souveränität symbolisiert. Im Mittelalter sind Adler-Chorpulte aus Messing überall in Europa verbreitet.Wegen seiner Haltung, den Kopf auf die Brust gesenkt, wird das Chorpult in Bouvignes auch manchmal Pelikan-Chorpult genannt. In der Ikonographie wird der Pelikan so dargestellt, dass er sich in die Brust bohrt, um seine Jungen zu nähren. Dieses Thema wurde in die Liturgie übertragen und symbolisiert die Barmherzigkeit, die Liebe und das Opfer Christi. Diese Art Chorpult verbreitet sich im 16. und 17. Jahrhundert.
Ein Lämpchen war am Kopf des Vogels befestigt. Das Werk wird dem Kupferschläger aus Bouvignes, Antoine de Nassogne († 1621), zugeordnet.Um 1629, Legierung auf Kupferbasis, H: 116 cm.
Sie wurde hergestellt für Antoine de Nassogne, verstorben 1621, Beigeordneter und Kupferschläger, und seine Gemahlin Marguerite le Bidart, verstorben 1629. Verziert ist sie mit dem Wappen de Nassogne-Bidart. Dort ist ein wilder Mann dargestellt, bewaffnet mit einer Keule, die er über der Schulter trägt, darauf ein Helm im Profil, Wappenschilder, ein kleiner Kessel und ein geflügelter Engelskopf.Auf Anregung des Pfarrgemeinderats wurde dieser Raum 2008 so eingerichtet, dass er den Gläubigen für die Sonntagsgottesdienste als Winterkirche dienen kann. Dort befindet sich der Kirchenschatz mit zahlreichen liturgischen Goldschmiedearbeiten. Außergewöhnlich: In der Kirche sind praktisch noch alle Kelche seit Ende des 17. Jahrhunderts erhalten.
2014, ein von zwei Händen, die die Hände Christi darstellen sollen, getragener Glastisch, Kupferlegierung, H: 93,50 cm.
Ein Werk der Künstler Simon Lewi (1924-2020) und Piotr Stolowsky. Ähnliche Altäre befinden sich noch in anderen Kirchen: Sainte-Croix de La Futaie in Watermael-Boitsfort ; Saint-Joseph in Wezembeek-Oppem und Saint-Antoine de Padoue in Etterbeek. Auch in der Kathedrale Saint-Michel in Brüssel ist noch ein bemerkenswertes Ensemble erhalten, bestehend aus einem Altar mit zwei Pelikanen und einem Adler-Chorpult sowie einer Osterkerze. Diese Werke können in der Kapelle der Heiligen Jungfrau bewundert werden. In Bouvignes hat der Künstler auch die Kathedra der Kirche Saint-Lambert (Sitz des der Messe vorstehenden Priesters) geschaffen.Umwege und andere Pilgerfahrten in Namur (Schleife 4) - Die Zeitmaschine existiert noch nicht. Vielleicht eines Tages.... In der Zwischenzeit, wenn Sie ein paar Jahrhunderte zurückgehen wollen, ist ein kurzer Spaziergang durch Bouvignes und Dinant ein Muss.