01 Januar - 31 Dezember
Mo 8.30 - 17.00
Di 8.30 - 17.00
Mi 8.30 - 17.00
Do 8.30 - 17.00
Fr 8.30 - 17.00
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So 8.30 - 17.00
Nach der Zerstörung der romanischen Kirche wurde 1240 eine neue gotische Kirche errichtet, eine dreischiffige kreuzförmige Basilika mit einem erweiterten Chor für die zahlreichen Domherren und Geistlichen. Der romanische Kreuzgang des Kapitels (12. Jahrhundert) blieb erhalten.
Am 20. Februar 1931 erhob Papst Pius XI. die Kirche zur Basilika, mit der Muttergottes, der Ursache unserer Freude, als Schutzpatronin. Die wundertätige Statue (1479) wurde im Jahr 1890 auf Wunsch des Papstes gekrönt. Seitdem ist das alle sieben Jahre stattfindende Krönungsfest mit mehr als 3.000 Teilnehmern die größte Prozession in unserem Land.
Der Hauptaltar trägt ein Antwerpener Retabel mit 160 Figuren, die das Leben der Muttergottes erzählen (um 1500). Die historischen Glasfenster rund um den Altar stammen aus dem Jahr 1548. Das Chorgestühl aus Eichenholz, sechs Beichtstühle und die Kanzel stammen aus dem 17. und 18. Das imposante Chorpult in Form eines Adlers und der Osterleuchter, beide von John Joses aus Dinant, sind aus Messing (1372). Unter den zahlreichen Statuen aus polychromem Holz sind unter anderem Christus am Kreuz (Ottoons 10. Jh.), eine Pieta (ca. 1380) und ein Christus auf dem kalten Stein (1530) zu sehen. Das Wandgemälde an der vierten nördlichen Säule zeigt den heiligen Petrus (frühes 15. Jahrhundert), dieses in der letzten südlichen Seitenkapelle den heiligen Ägidius (um 1525). Der ehemalige Chorschirm aus Messing befindet sich heute unter dem Lettner. Die monumentale Le Picard-Orgel (1750) und die Chororgel (mit einem Kern aus dem 16. und 17. Jahrhundert) zeugen vom reichen musikalischen Leben der Basilika.
Das Gelände der Basilika gehört zu den bedeutendsten kirchlichen Stätten in unserem Land. Neben der Basilika selbst beherbergt sie das Teseum als touristischen Zugang zur reichsten Schatzkammer vor Ort, den imposanten romanischen Kreuzgang, eine unterirdische archäologische Ausgrabungsstätte (2500 m²) mit Resten repräsentativer römischer Villen und von 1700 Jahren Kirchenbau sowie den von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Glockenturm.
Sowohl die Basilika als auch das Teseum sind mit je zwei grünen Michelin-Sternen ausgezeichnet. Ein Abstecher lohnt sich.
Tongeren heißt in der Ekklesia Tungrensi prima cis Alpes B.M.V. consecrata Miraculis clara invocatur", der älteste Ort über den Alpen, der Maria gewidmet ist. Am 22. Juni 1479 beauftragte die zu Beginn des 14. Jahrhunderts gegründete Erzbruderschaft der Muttergottes den Schnitt eines neuen Bildes der Muttergottes. Die 1,60 Meter große Walnussstatue stammt von einem unbekannten Meister. Verschiedene Wunder werden ihm zugeschrieben. Alle 7 Jahre wird die Statue "Causa Nostrae Laetitiae" (Wegen unserer Glückseligkeit) während der Krönungsfeiern in der Stadt getragen.
Dieses Kruzifix im Eingangsportal an der Südseite (Teseum-Museumplein) stammt aus der Zeit um 975. Ein gut erhaltenes Ottoons Kunstwerk dieser Art ist in Europa eine große Seltenheit. Es zeigt uns den weichen, ruhigen, toten Christus. Die Formen sind stilisiert, aber durch diese schematische Kunst manifestiert sich eine monumentale Ausdruckskraft. Von der Gestalt Christi strahlt eine Atmosphäre der Herrlichkeit und des Friedens aus. Das langgestreckte Gesicht hat eine erstaunliche Ausdruckskraft.
In der angrenzenden Schatzkammer, dem Teseum, befindet sich ein Christuskopf aus der gleichen Zeit, der lebendig, majestätisch, mystisch dargestellt ist. Zusammen zeigen sie die doppelte Natur: Gott und Mensch.
Auf beiden Seiten des Gottesdienstaltars befinden sich neben den Kennzeichen der Basilika rechts neben dem Conopeum ein von einem Adler getragenes Rednerpult und links neben dem Tintinnabel ein fast 3 Meter hoher Osterkerzenständer. Sie stammen aus dem Jahr 1372 und sind von Jean Josès unterzeichnet. Das Maastal war bereits in der Römerzeit bekannt für die Herstellung von Messing, einer Kupfer-Zink-Legierung. Seit dem 12. Jahrhundert haben die Messingprodukte rund um das Zentrum von Dinant eine Monopolstellung und wir finden Kunstwerke in ganz Europa. Die beiden Kerzenhalter neben dem Rednerpult stammen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Die zentralen Glasfenster hinter dem Hauptaltar mit dem Marien-Altarbild (Antwerpen, um 1500) stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das monumentale Buntglasfenster ist als Triptychon konzipiert. Im Zentrum ist ein Kalvarienberg dargestellt. Der gekreuzigte Christus mit seiner Mutter Maria und dem Apostel Johannes an seiner Seite.. Beide Seitenfenster links enthalten Marienbilder, zuerst zusammen mit St. Maternus und St. Servatius, dem ersten und letzten Bischof von Tongres und ganz links mit einigen Heiligen. Auf der rechten Seite befinden sich zunächst die 4 Kirchenväter und ganz rechts ein Bild von Anna selbdritt mit einigen Heiligen.
Der Bischofsaltar ist ein Produkt der neugotischen Renovierung Ende des 19. Jahrhunderts. Es enthält 10 Bilder der 10 Tongerener Bischöfe zwischen 275 und 384. In der archäologischen Krypta unter der Basilika befinden sich Reste der Bischofskirche St. Servatius (342-384). Die größere Statue in der Mitte darunter ist St. Maternus. Um 275 gründete er die Diözese Tongeren. Er war auch Bischof von Trier und später von Köln, daher die 3 Kirchen, die er trägt. Der heilige Servatius, in der Mitte oben, hat den Schlüssel in der Hand, den der heilige Petrus ihm gegeben hätte.
Die monumentale Le Picard Orgel auf der Rückseite der Basilika stammt aus dem Jahr 1750. In der Basilika lebte eine starke Musikkultur. Nach dem Studium von Musikmanuskripten aus unserer Kirche konnte die Entstehung der flämischen Polyphonie um 50 Jahre vorgezogen werden. Es wird in der Schatzkammer gezeigt. Die Orgel wird von vielen Organisten aus der ganzen Welt gespielt. Im Jahr 2014 wurde eine neue Orgel im Querschiff hinzugefügt. Auch dies enthält einen Kern aus dem 16. Jahrhundert und ein Register mit dem Datum 17. August 1661. In den Frühlings- und Sommermonaten findet jeden Samstag um 4 Uhr ein "organ4U-Moment" statt, bei dem verschiedene Organisten ein frei zugängliches Orgelkonzert aufführen.