Heilige Dreifaltigkeit

Die Fassade des Hauses in der Rue d'Amiens 103 weist Details auf, die auf die verschiedenen „Leben“ hinweisen, die das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte durchlebt hat. Vom Eingangsportal bis zur Kreuzung der Rue Sainte-Claire und der Rue d'Amiens sind fünf Jahrhunderte Geschichte zu sehen: beginnend mit den beiden Jahreszahlen neben dem Portal, um an die Zeit des Trinitarierklosters (17. Jahrhundert) zu erinnern, dann die neogotische Architektur des heutigen Eingangs aus der Zeit der Benediktinerinnen (19. Jahrhundert), die Granatenspuren und die Rolle des Gebäudes während des Ersten Weltkriegs - damals wurde es als Ambulanz (temporäres Krankenhaus) des Heiligen Sakraments genutzt - schließlich die Zeit des Wiederaufbaus und seine Vergrößerung für die Ankunft der Seminaristen ab 1919. Seit Anfang der 2000er Jahre beherbergt das Gebäude als Maison diocésaine Saint-Vaast die Verwaltungsdienste des Bistums, aber auch ein Hotel- und Gaststättengewerbe für kirchliche und externe Gruppen. 

Im Inneren wurde die alte neogotische Kirche aus dem Jahr 1846 - erbaut vom Architekten Alexandre Grigny (Schüler von Viollet-le-Duc) - während der Bombenangriffe von 1914-1915 zerstört und machte Platz für die neoromanische Kapelle, die zwischen 1926 und 1930 vom Architekten Pierre-Marie Clavier erbaut wurde. Sie beherbergt auch einen Kreuzweg, ein Werk des Künstlers Lucien Jonas (1880-1947), der aus Anzin im Département Nord stammte und während des Ersten Weltkriegs zum offiziellen Maler der Marine (Militärmaler) ernannt wurde. Der Wiederaufbau ermöglichte auch die Einrichtung einer Krypta mit denselben Ausmaßen wie die Kapelle, die sich direkt darunter befand und in der sich noch heute Zelebrationsaltäre befinden, mit denen die Seminaristen die Übung der Messe erlernen konnten.

Entdecken Sie auch Details über die Architektur und das Mobiliar des Gebäudes dank der Arbeit des Vereins „Jeunes Organistes“, der - im Winter 2020 - einige Gesänge in der Kapelle aufnehmen konnte (hier klicken).

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