Die Kirche St.-Martin de Rinxent, die auf einen früheren Bau aus dem 15. und 16. Jahrhundert folgte, wurde im 19. Jahrhundert von Abbé Guche, dem damaligen Pfarrer, vollständig aus Stein der Stadt Marquise und Napoleon-Marmor (zwei Marmorsorten) wiederaufgebaut. Die Arbeiten dauerten von 1860 bis 1885.
Im neugotischen Stil, ist das Kirchenschiff von einem Kreuzrippengewölbe überdeckt, dessen Rippen auf gemeisselten Sockeln ruhen. Aber das, was die Kirche von Rinxent außergewöhnlich interessant macht, ist die Qualität der Möbel und der Innenaustattung. Sehenswert ist unter anderem auch die Kanzel aus Stein, ein prächtig gemeisseltes Bauwerk. Auf ihrem sechseckigen Korpus sind die vier evangelischen Symbole herausgearbeitet, und auf dem Fuß symbolisieren Figuren die theologischen Tugenden. Der Hochaltar ist aus Marmor, Alabaster und vergoldeter Bronze. Er ist mit Basreliefs geschmückt (unter dem Altartisch Christus vor der Beerdigung, das letzte Abendmahl und der lehrende Christus).
Ebenso bemerkenswert sind die Seitenaltäre, der Beichtstuhl, das Mosaik des Chores, die Buntglasfenster (darunter das mit Abbé Guche und verschiedenen lokalen religiösen Persönlichkeiten) ; man darf auch die Marmorspitze der Kommunionsbank nicht vergessen. Vor dem linken Seitenaltar steht die Statue der Heiligen Wilgeforte, einer einheimischen Heiligen, die sich weigerte, eine Zwangsehe einzugehen und zu Gott darum betete, dass er ihre Schönheit trübe. Ihr Wunsch wurde erfüllt, ein dichter Bart bedeckte ihr Gesicht, aber ihr Vater liess sie unter Folter sterben. In der christlichen Ikonographie ist sie die einzige gekreuzigte Heilige.